Karte zu deutscher Kriegszerstörung 1940-45 in Griechenland – hier ein Ausschnitt; gesamte Karte abgedruckt in: FaktenCheck:HELLAS Nr. 3, Juni 2015
(oder hier als PDF)
Die Karte hat die Überschrift „Zerstörte Städte und Dörfer [in Griechenland] in Folge des Krieges 1940-45 – 1. Ausgabe Athen 1945“. Sie wurde vom griechischen Ministerium für Soziales erstellt in Vorbereitung auf die Inter-Alliierte Reparationskonferenz in Paris um die Jahreswende 1945/46. Sie befindet sich heute im Archiv des griechischen Parlaments und wurde dort jüngst im Rahmen der neu aufgeflammten Debatte über die Verbrechen in Griechenland während der NS-Besatzung und durch Wehrmacht und SS gezeigt.
Auf der Original-Karte sind nur diejenigen Dörfer und Städte vermerkt, die während der NS-Besatzung Griechenlands teilweise oder zum großen Teil durch deutsche Verbände (Wehrmacht, SS) zerstört wurden. Hier wurde unterschieden nach 25%, 50%, 75 % zerstört bzw. „völlig zerstört“ (siehe Legende links unten mit dem englischen Text). In all diesen Fällen wurden auch viele Zivilisten durch die Besatzungsmacht getötet. FaktenCheck:HELLAS fügte bei einigen wichtigen griechichen Städten den Namen mit lateinischen Buchstaben hinzu (= rote Punkte). Darüber hinaus kennzeichneten wir neun Massaker-Orte, die einen besonders großen Bekanntheitsgrad haben (= rote Kästen): Distomo (Böotien), Viannos und Anogia (beide Kreta), Kalavryta (Peleponnes), Kommeno, Moussiotitsa, Lyngiades (Epirus), Chortiatis (bei Thessaloniki) und Doxato (bei Drama). Schließlich ist Thessaloniki gesondert als der Ort hervorzuheben, in dem die jüdische Bevölkerung zusammengepfercht und per Eisenbahn in NS-Vernichtungslager geschickt wurde (auf diese Weise wurden mindestens 46.000 Menschen ermordet). 99 Orte werden bis heute als „Märtyrer-Orte“ bzw. als „Märtyrer-Städte“ bezeichnet. Diese wurden fast völlig zerstört und ein größerer Teil ihrer Bevölkerung umgebracht. Siehe den Wikipedia-Eintrag zu Märtyrerdörfern und -städten in Griechenland