von Wolfgang Pomrehn

 

Die von der Troika in Griechenland angerichtete soziale Katastrophe hat auf vielfältige Weise mit der Lage in Deutschland zu tun. Aus diesem Grund hat sich eine Gruppe von linken Basisgewerkschaftern aus verschiedenen deutschen und Schweizer Städten gedacht, dass es dringend mehr Kontakt zwischen den hiesigen und den griechischen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen braucht. Seit drei Jahren fährt man daher in wechselnder Zusammensetzung einmal im Jahr zu einer intensiven Informationstour nach Griechenland, meist nach Athen und Saloniki. Neben diversen Gesprächen mit Aktivisten in Arbeitslosenzentren, solidarischen Kliniken, Migranten-Organisationen, Gewerkschaften und den Initiativen gegen den Goldbergbau in Chalkidiki in der Nähe von Saloniki werden dabei auch Spenden übergeben, die auf Veranstaltungen in Deutschland gesammelt wurden.

Im Gegenzug werden ebenfalls einmal im Jahr die geknüpften Kontakte genutzt, um Menschen aus den befreundeten Organisationen und Initiativen nach Deutschland einzuladen. Zuletzt war das Ende März der Fall. Zwölf Vertreter von verschiedenen Selbsthilfeprojekten und solidarischen Kliniken sowie diverser anderer Projekte tourten eine Woche durch Nord- und Ostdeutschland sowie durch Hessen, um auf fast zwei Dutzend Veranstaltungen und zahlreichen Treffen mit Betriebsräten und Gewerkschaftsgremien über die Situation ihn Griechenland zu berichten. Mit dabei waren zum Beispiel auch zwei der streitbaren Putzfrauen der Finanzämter, die mit ihrem Kampf für ihre Wiedereinstellung zu einem Symbol des Widerstandes gegen die Troika geworden sind. Auch ein Vertreter des Arbeitslosenzentrums in Perama bei Piräus war dabei, eines Arbeiterstadtteils, in dem inzwischen rund 80 Prozent der Menschen erwerbslos sind. Ein Sprecher der Beschäftigten des öffentlichen Rundfunks ERT konnte außerdem über den eineinhalbjährigen Kampf gegen dessen Schließung berichten.

Die Reisegruppe wird auch in diesem Jahr wieder nach Griechenland fahren und hilft darüber hinaus gerne bei der Vermittlung von Kontakten. Zu erreichen ist sie über http://one-struggle.site36.net/ und griechenlandsoli@riseup.net

Die Webseite der Vernetzung der deutschsprachigen Griechenland-Solidaritätsgruppen ist zu finden unter: https://griechenlandsoli.wordpress.com/, Facebook über: https://www.facebook.com/griechenlandsoli/timeline